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AutorenbildEllen Kuhn & Dr. Joachim Materna

Ganz lange hin und weg - das Besondere einer Weltreise


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WELTREISE. Es gibt kaum jemanden, der sich der Faszination allein dieses Wortes entziehen kann. Neun Buchstaben, hinter denen sich Bilder und Emotionen, Visionen und Träume, Hoffnungen und Sehnsüchte in unendlichem Maß verbergen. Doch was ist das Besondere an einer Weltreise? Und was unterscheidet sie von einem „gewöhnlichen“ Urlaub?

Australien war das dritte Land unserer Weltreise. Wir saßen hier am internationalen Flughafen von Sydney und lachten uns an. „Nicht nach Hause!“ Auf der Anzeigetafel unseres Gates prangte leuchtend und einladend „Nadi“. Es ging weiter nach Fidschi. Immer wenn wir ein Land oder einen Kontinent verließen, nahmen wir uns die Zeit, uns unsere besondere Situation ganz bewusst zu machen. Es war nicht das Ende eines Urlaubes, wir flogen nicht nach Hause, es ging immer weiter. Kein Zurück, immer nach Vorne, rund um den Erdball.

Kennen wir das nicht alle? Zwei Wochen Urlaub, in denen die ersten drei bis vier Tage der Kopf noch schwirrt vor lauter Stress und Hektik vor der Abreise und die letzten drei bis vier Tage bereitet sich der Geist schon wieder auf den Alltag vor.

Was wäre, wenn der Zeitraum dazwischen nicht 8 Tage, sondern vielleicht 8 Wochen oder gar 6 Monate betrüge?

Und genau das ist nur eine der vielen Erfahrungen, die man auf einer Weltreise machen darf, aber da gibt es noch deutlich mehr.

ZEIT. Auf einmal fast unendlich viel Zeit. Natürlich kann man sich das auch in einem „normalen“ Urlaub einrichten, wenn man diesen auf mehrere Wochen verlängert. Aber wer tut das schon. Bei einer Weltreise aber ist ausreichend Zeit ein unverzichtbarer Eckpfeiler. Verteilen sich Sehenswürdigkeiten, Erlebnisse und Aktivitäten pro Zeiteinheit auf einen längeren Zeitraum, führt dies unweigerlich zu einer Reduktion von Inhalten und damit zwangsläufig zu einer Reduktion von Druck und Stress. Und auf einmal entsteht etwas, was man sich immer gewünscht hat: Frei-Zeit. Zeitphasen, in denen viel Platz ist für Eindrücke, Wahrnehmungen und für sich selbst.

RAUM. Allmählich fast unendlich viel Raum. Mit jedem Tag vergrößert sich der Abstand zwischen dem Startpunkt und dem aktuellen Punkt der Reise. Natürlich kann man auch schnell einmal in einem Urlaub auf die andere Seite der Welt fliegen und damit den maximalen räumlichen Abstand zum Alltag ganz schnell herbeiführen. Wer eine Weltreise gemacht hat, weiß, dass das nicht das Gleiche ist, da sich der Abstand genussvoll langsam entwickelt und dadurch wohltuend und mit ungeahnter Intensität spürbar wird.

ZEIT x RAUM. Erst das Produkt aus Zeit und Raum ergibt das einmalige Charakteristikum einer Weltreise. Zeit und Raum sind der Rahmen, den jeder Weltreisende dann selbst mit Inhalt füllen kann. Ganz nach eigenen Wünschen und Vorstellungen. Ausreichend Zeit und Raum sind auch die Kriterien, die notwendig sind, um die oft durch den Alltag verkümmerten Rezeptoren namens Wahrnehmung wieder zu regenerieren.

RELATIVITÄT. Was vor der Abreise noch sehr groß und wichtig erschien, rückt nach wenigen Tagen in der persönlichen Wahrnehmung schon mindestens auf Platz zwei. Das kennt man aus fast jedem Urlaub, zumindest im unbeschwerten Mittelteil. Und nun stelle man sich das nach zwei, drei, vier oder gar 10 Wochen und/oder Ländern vor. Das Ranking der eigenen Prioritäten und Probleme wird massiv verändert oder ziemlich durcheinander gewirbelt. Und ganz oft ergibt sich dadurch ein nachhaltiges „Re-Arrangement“. Die Distanz, das allmähliche Aufsteigen in die Vogelperspektive, die man im Fachjargon auch liebevoll als Meta-Ebene bezeichnet, schafft Platz für neue Horizonte, Erkenntnisse, Kreativität und Visionen.

KATALYSATOR. Eine Weltreise erfordert einen neuen Rhythmus des Reisens. Ganz automatisch entwickelt jeder Weltreisende seinen eigenen. Und dabei sind es nicht die Flüge und Unterkünfte, die das individuelle Reiseverhalten prägen, sondern vielmehr die täglichen Abläufe. Man kann die lieb gewonnenen, wertvollen Rituale genießen und zelebrieren, z.B. bei einem ausgiebigen Frühstück in den Tag hineingleiten oder später sich den optimalen Platz für den Sonnenuntergang suchen. Dabei hilft eine Weltreise wie keine andere Urlaubsform, da sie einem die komprimierte Plattform zur Entwicklung und Entfaltung bietet.

SENSIBILISIERUNG. Eine neue Wahrnehmung der Welt. Nicht nur hautnah das geografische Phänomen zu spüren, dass die Erde eine Kugel ist. Sondern den Prozess zu erleben, wie sich von Land zu Land, von Kultur zu Kultur die eigene Wahrnehmung verändert. Erst eine Weltreise schafft eine neue Offenheit der Sinne, die man zuvor vielleicht noch nie erlebt hat. Man macht die Erfahrung, dass man ein Land ganz anders wahrnimmt, wenn man es in einer Abfolge und Kette von Ländern im Rahmen einer Weltreise besucht, als wenn man es im Rahmen eines kurzen Urlaubes extrahiert bereist.

DELTA DER KULTUREN. Die unmittelbare Aufeinanderfolge verschiedener Länder, unterschiedlichster Menschen, vielfältiger Religionen und mannigfaltigster Lebens- und Verhaltensweisen schafft die Basis und schärft die Sinne, um die einzigartigen und unverwechselbaren Unterschiede der Kulturen besser zu erkennen und zu fühlen. Und das auf einer differenzierteren und feineren Ebene. Aber manchmal auch zu sehen, dass der Prozess der kulturellen Globalisierung und Egalisierung - angefangen bei Kleidung, Ernährung, Verkehrs- und Kommunikationsmitteln - unaufhaltsam ist.

MEHRWERT. Eigentlich ist es paradox, dieses Mess-Kriterium an eine Weltreise zu stellen, in der man doch eigentlich aus dem „normalen“ Alltag und aus einem System von Leistung, Konkurrenz und Überforderung aussteigen möchte. Würde man trotzdem nach weiteren „Benefits“ einer Weltreise suchen, so fallen die Antworten sicherlich genau so vielfältig aus, wie die individuellen Erwartungen an eine Weltreise.

Der ein oder andere wird auf der Reise um die Welt seinen unbändigen Lebenshunger stillen können, der ihn sonst in vielen Urlauben vieler Jahre umtreibt. Auf einer Weltreise ergibt sich vielleicht die Chance, zur Befriedigung dieses Bedürfnisses und damit zur Ruhe zu kommen. Aber ehrlicherweise entsteht oft auch die Sehnsucht nach noch mehr.

Oder man sieht die Weltreise als Quelle der Regeneration. Einerseits ist die Weltreise ohne Zweifel per se oft anstrengend, andererseits potenzieren und summieren sich Momente der Freude, der positiven Erlebnisse, der Erfahrungen und Bildung, wie man es von jeder Reise kennt und liebt. Aber in dieser langen und konzentrierten Form ist eine Weltreise ein Energietank, eine Möglichkeit, seine körperlichen und geistigen Kräfte aufzuladen.

Oder man genießt einfach mit allen Sinnen die wundervollen Dinge, die diese Welt zu bieten hat. Ohne das übliche Kurzzeit-Limit Sehenswürdigkeiten besuchen, an wunderschön gelegenen Spots Golfen, Segeln, Relaxen, Schnorcheln oder Yoga machen, mit fröhlichen Menschen rund um den Globus feiern, sich in kulinarischen Genüssen ergehen oder die Sinneseindrücke atemberaubender Natur und Landschaft auf sich wirken lassen.

RESÜMEE. Eine Weltreise ist eine Chance. Wie und ob man sie nutzt, liegt bei jedem selbst. Auf jeden Fall ist eine Weltreise ein tolles (Selbst-) Experiment und unvergessliches Abenteuer.

Eine Weltreise gibt manchmal aber auch Antworten auf Fragen. Nicht automatisch auf alle Fragen, die man sich stellt. Manchmal aber überraschenderweise auf Fragen, die man sich noch gar nicht gestellt hat.

© Bildlizenzen fotolia

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