„Gute Beziehungen schaden nur dem, der sie nicht hat.“ Etwas abgedroschen, allerdings hatten wir tatsächlich das Glück in Miami jemanden kennenzulernen, der jemand kennt und der jemand kennt usw. So kamen wir zu dem Privileg auf Fisher Island eingeladen zu werden. Ein Ausflug, der aus vielerlei Perspektiven betrachtet, sich als äußerst eindrucksvoll entpuppte.
Wir putzten uns fein heraus und fuhren anschließend mit unserem Fiat 500 (ok, kleiner Stilbruch) zur exklusiven Fisher Island-Fähre, wo wir zunächst von den Sicherheitsleuten von oben bis unten überprüft wurden, Passkontrolle inklusive. Nicht verwunderlich, wenn man nach links sah, wo sich in der „Residence Warteschlange“ diverse Porsche, Ferraris, Maseratis und die hochklassigen Mercedes-Modell einreihten.
Eine exklusive Führung erhielten wir von Dennis M. McKibban, dem Hotel Director. Eine Persönlichkeit, die durch Wissen, Souveränität und Kompetenz beeindruckte und durch Menschlichkeit und zugewandte Herzlichkeit überraschte.
Zunächst ein paar Fakten.
Fisher Island ist eine kleine Insel südlich von Miami Beach und am Übergang zur Biscayne Bay gelegen, sie ist etwa 0,94 km² groß und hat rund 4,2 km Küstenlinie. Bekannt wurde die Insel vor allem als luxuriöser und streng abgeschirmter Wohnsitz vieler Reicher und Prominenter. Da wundert es nicht, dass das Pro-Kopf-Einkommen der Bewohner das höchste in der gesamten USA ist.
Ein exklusives Refugium.
Fisher Island ist nach wie vor nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Betreten dürfen die Insel nur die etwa 465 Bewohner, zahlende Gäste des "Fisher Island Club"-Hotels und die Schüler der privaten "Fisher Island Day School" - die, wenn sie nicht selbst auf Fisher Island leben, von den benachbarten Luxus-Inseln oder aus den noblen Stadtteilen Miamis stammen.
Man sagt, sie ist die sicherste Insel in den USA… Zu erreichen ist die Insel nur mit einer privaten Fähre, die rund um die Uhr im 15-Minuten-Takt verkehrt. Bewohner der Insel dürfen die Fähre als erste betreten (bzw. mit ihren Autos befahren), erst dann dürfen die Bediensteten an Bord - nur zu Fuß. Bewohner der Insel dürfen zusätzlich auch mit ihrer Yacht oder dem Helikopter anreisen.
Unangemeldete Gäste sind nicht willkommen – man muss eine Einladung eines Bewohners vorweisen. Auch der "Fisher Island Club" überprüft seine Gäste, bevor die Hotelbuchung akzeptiert wird. Der Sicherheitsdienst achtet darauf, dass Boote, die nicht einem Bewohner gehören, nicht an Fisher Island festmachen. Außerdem wird die Insel rund um die Uhr von einem infrarot-gestützten Satelliten-System überwacht. Zu den berühmtesten Bewohnern der Insel zählen unter anderem Barbara und früher auch Boris Becker, Ricky Martin, Julia Roberts, Madonna, Oprah Winfrey, Jack Nicholson und eine lange Liste derer, die nicht genannt oder erkannt werden wollen…
Was erwartet die Clubmitglieder?
Die Mitgliedschaft im Fisher Island Club - und damit einhergehend die Berechtigung die Annehmlichkeiten dieser Insel zu nutzen - setzt eine 6-stellige Aufnahmegebühr gefolgt von jährlichen 5-stelligen Mitgliedsbeiträgen voraus. Aus dem Budget wird die Instandhaltung aller Räumlichkeiten inklusive diverser Sportplätze, Restaurants und das Hotel „Fisher Island Resort“ bewerkstelligt.
In der Mitte der Insel liegt ein großer 9-Loch Golfplatz. Am Südende des Klubs befinden sich 18 Tennisplätze und das Club-Haus. Als absolut herausragend gelten die Tennisplätze von Fisher Island, denn sie bieten alle vier Grand-Slam-Beläge wie sie in Wimbledon und bei den French-, Australien- und US-Open vorzufinden sind. Deshalb lassen sich auch Tennisgrößen wie Serena Williams gerne zur Wettkampfvorbereitung vorübergehend hier nieder.
Fast die gesamte Südwestküste sowie die Südostküste sind mit luxuriösen Appartement-Häusern bebaut. Die billigsten Wohnungen kosten knapp eine Million Dollar. Nach oben fast keine Grenze. Strände gibt es nur an der Südostküste - der Sand dafür stammt von den Bahamas und wird regelmäßig ausgetauscht.
Ein erstklassiges Boutique-Hotel in wohltätiger Hand.
Wer sich allgemein nach niveauvollen Boutique Hotels in Miami und Umgebung umsieht, wird sehr schnell feststellen, dass der amerikanische Miami- bzw. Miami Beach-Urlauber eher die dichten und meist lauten Hochhaus-Hotels mit eng bestuhlten Pool- und Strandliegen bevorzugt, denn man legt offensichtlich wenig Wert auf Privatsphäre und entspannt-idyllischen Rückzugsraum.
Anders und absolute Rarität ist hingegen der „Fisher Island Club“. Ein boutiques Luxushotel der Extraklasse für anspruchsvolle Reisende, die in Sichtweite der pulsierenden Metropole Miami gerne auch einen exklusiven Rückzugsort in gediegener Atmosphäre genießen wollen. Das Resort ist Mitglied der weltweiten Allianz von Luxushotels „The Leading Hotels of the world“. Als - erstaunlicherweise - wohltätige Einrichtung, die sich nur aus Club-Beiträgen finanziert, darf sie nach ihren Statuten keine breit angelegte Werbung und Marketing betreiben, sondern lebt von der Mund-zu-Mund-Propaganda. Ein Juwel mit nur 15 Suiten in unterschiedlichen geschmackvollen Interieurs mit einem Hauch des Charmes der alten Welt aus den Zeiten Vanderbilts, einer der ersten prägenden Besitzer der Insel. Zum Resort gehören auch 7 Restaurants von einer Pizzeria mit legerer Atmosphäre bis zu eleganten Restaurants mit italienischer und mediterraner Küche. In den Genuss eines Restaurant-Besuches kommt man - aus oben geschilderten Gründen - ebenfalls nur als Bewohner oder Gast des Hotels. Den Gästen des Clubhotels werden kostenfreie Golf Carts zur Verfügung gestellt, um auf der Insel mobil zu sein.
Die Investition in Exklusivität.
Je nach Saison fluktuieren die Zimmerpreise zwischen ca. 500 € und über 1.000 € pro Nacht und Zimmer. Eine zusätzliche tägliche Clubmitgliedschaft von ca. 150 USD ist vor Ort zu entrichten.
Im Jahr 2014 wurde ein 60 Millionen-Restaurierungsprojekt abgeschlossen, welches die Sanierung und Renovierung der Golfplätze, des Spa & Salon sowie des Tenniscenter und deren Plätze, des Beach Clubs, sowie der Unterkünfte des Fisher Island Resorts umfasste.
Das Resümee.
Ein Ausflug, der Spuren in uns hinterlassen hat. Eine Atmosphäre und Umgebung, die einerseits auf surreale Weise eine leicht befremdliche Blase der Schönheit und Geborgenheit darstellt. Andererseits aber kann man sich der Magie nicht entziehen, wenn man im offenen Golf Cart fast geräuschlos auf schwarz geteerten Wegen durch Alleen perfekter Palmen und liebevoll gepflegter Vegetation hindurch rollt, auf weißen Stühlen unter weißen Sonnenschirmen am weißen intimen Strand sitzt und die Exklusivität förmlich zum Greifen nah ist. Für Momente ist man Teil einer fast irrealen Traumwelt.
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Fisher Island Club Resort
© Bilder Fisher Island Club