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  • AutorenbildEllen Kuhn & Dr. Joachim Materna

KünstlerInnen auf Barbados - Teil 1: im Gespräch mit Heidi Berger

Aktualisiert: 3. Apr. 2022


Allenfalls ganz kurz schweift unser Blick ab durch die weit geöffnete Fensterfront hinaus auf das vom böigen Wind aufgewühlte, dunkelblaue Meer und auf den Richard Hayes Boardwalk, die längste Strandpromenade von Barbados, auf dem sowohl Einheimische mit ihren farbenprächtigen Kleidern auf brauner Haut entlang schlendern als auch braungebrannte, blonde Surfer-Boys mit ihren nicht weniger bunten Brettern lässig unterm Arm dem nahen Wellenspot zustreben. So schön die Szenerie ist, kehrt unser Fokus sofort wieder zu dieser Frau zurück, die hier vor uns sitzt und die uns mit ihren Erzählungen aus ihrem Leben und ihren Gedanken rund um ihre Kunstwerke so sehr fesselt, dass wir das Außen gänzlich vergessen. Wir sind mit allen Sinnen hier in diesem Ausstellungsraumes im ArtSplash Community Center in Hastings, einem kleinen Teilort von Christchurch im Süden der Karibikinsel Barbados.


Heidi Berger hat einen unermesslichen Erinnerungsschatz, aus dem sie sehr fesselnd schöpfen kann. Aber sie kann auch hochkonzentriert zuhören, wobei ihre Augen neugierig blitzen. Sie kann sehr ernst sein, aber sie kann auch herzlich lachen. Sie ist ohne Zweifel eine stattliche Erscheinung, die es feinsinnig versteht, ihr weisses Gewand mit den richtigen künstlerischen Accessoires zu betonen. Kein Wunder, denn die Kunst ist ihre Berufung und ihre Leidenschaft.

Heidi Berger, Heidi Berger Barbados, Heidi Berger Malerin, Heidi Berger Künstlerin
© travelART by Ellen

Mitte der 40er Jahre in Deutschland geboren, zog sie bereits im Alter von acht Jahren mit ihren Eltern nach Ontario/Kanada. Neben vielen anderen Talenten ragte ihre Zeichenkunst heraus. Schon als Teenagerin erhielt sie Förderung im Figuren- und Aktzeichnen. Danach verschrieb sie sich jedoch dem Studium der Literatur, wo sie auch eine Promotion erlangte. Für die aktive Malerei blieb in dieser Phase auch wegen Schwangerschaft und Kindererziehung wenig Zeit. Im Rahmen eines vierjährigen Aufenthaltes in Deutschland ab 1977 gründete und leitete sie eine nach ihr benannte Galerie für die Kunst indigener Völker Kanadas. Erst mit etwa 50 Jahren fand sie nach vielen Irrwegen, wie sie es bezeichnet, zurück zur Malerei. Danach erlebte die Autodidaktin eine echte Erfolgsstory. Sie gewann unzählige Preise und stellte ihre Werke nicht nur in Kanada, den USA und Barbados aus, sondern diese hängen heute in Galerien, Unternehmen und Privathäusern rund um den Globus, aktuell sogar weltweit in den Lounges der Fluggesellschaft Virgin Atlantic. Und natürlich zur Zeit hier in der ArtSplash Gallery in Hastings auf Barbados.


Seit über 40 Jahren kommst Du nach Barbados, seit 20 Jahren bist Du hier wie zu Hause. Was liebst Du an dieser Insel, dieser Kultur und wo liegen andererseits für Dich die Herausforderungen?

Ganz allgemein liebe ich vor allem die Menschen hier auf Barbados, sie faszinieren mich und sind eine wesentliche Inspiration für meine Kunst. Ich liebe ihre unerschöpfliche Freundlichkeit und ich liebe es, wie sie sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen. Wenn ich selbst eine deutsche Eigenschaft nach all den vielen Jahren im Ausland bewahrt habe, dann ist es mein Bedürfnis nach Pünktlichkeit. Ich komme nie zu spät. Die Bajans (Einwohner von Barbados mit Verwurzelung über Generationen) meinen das nicht bösartig, aber sie sind absolut keine pünktlichen Menschen und in vielem auch nicht sehr zuverlässig. Gerade lassen wir unser Haus renovieren. Es ist nicht unüblich, dass ein Handwerker einen Job anfängt und dann einfach mitten drin aufhört, um irgendwo anders einen neuen Job anzunehmen. Er lässt einfach alles liegen, manchmal lässt er sogar seine Schuhe stehen. Die Beendigung einer Arbeit dauert dann ewig. Das ist typisch Barbados. (lacht herzlich).


Heute lebst Du die eine Hälfte des Jahres auf Barbados, die andere Hälfte in Kanada. Du bist in Deinem Leben oft umgezogen, hast Dich an vielen Orten für einige Jahre niedergelassen und bist dann wieder aufgebrochen. Warst oder bist Du eine Nomadin?

Ich war schon immer eine Nomadin und im Kopf bin ich auch eine Nomadin geblieben. Mein ganzes Leben war es so, als hätte ich kleine Flügel an meinen Füßen. In meinem Herzen bin ich ein ‚Gipsy‘. Interessanterweise war das Thema meiner Dissertation damals ‚Zigeuner in der deutschen Literatur‘. Ganz oft hatte ich einfach ein diffuses Gefühl, dass ein Ort etwas für mich sein könnte, das zog mich an, ich wusste, dass ich dort hin musste, so war es zum Beispiel schon 1963 bei meiner ersten Reise nach Paris. Früher war es ungewöhnlich als Frau alleine zu reisen. Noch schwieriger war es bis in die 60er Jahre hinein, in ein anderes Land auszuwandern. Für die USA, Kanada und Australian gab es lange Wartelisten. Aber ich hatte nie den Gedanken, dass ich etwas nicht konnte oder dass mir die Welt nicht zugänglich war. Vieles im Leben hat dabei natürlich immer mit Geld zu tun, was einen einschränkt im Leben und beim Reisen, wenn man es nicht hat, so war es auch bei mir. Als wir in meiner Kindheit und Jugend in Kanada sehr arm waren, reichte das Geld für viele Dinge nicht und ich war auch für mein Studium auf ein Stipendium angewiesen. So kam ich auch zur Literatur, denn Kunst war an dieser Uni nicht möglich. Das Leben entwickelt sich so gesehen auch oft anhand der Dinge, die sich ergeben, die einem widerfahren, die einfach fast zwangsläufig geschehen.

Wenn ich es mal zusammenzähle, bin ich durch meinen inneren Antrieb und oft auch bedingt durch den beruflich bedingten Ortswechsel meines Mannes bisher 21-mal in meinem Leben umgezogen. Na und jetzt verkaufen wir wieder mal unser Haus.

Was ist für Dich Heimat oder wie definierst Du Zuhause? Oder brauchst Du ein Zuhause gar nicht?

Das ist eine gute Frage, brauche ich ein Zuhause? Das weiß ich gar nicht. Eigentlich bin ich nirgendwo wirklich zu Hause. Aber wenn ich ein Zuhause bestimmen würde, dann wäre es immer genau da, wo ich gerade bin. Das geht gar nicht anders, sonst macht man sich verrückt. Als Konstante diente in meinem Leben oft die Innenausstattung, denn wir leben auch heute noch mit teilweise den gleichen Möbeln wie vor vielen Jahren. Nur aus Kisten oder Koffern zu leben, das wäre nichts für mich. Mit jedem Umzug komme ich an und fühle mich dann heimisch. Es ist vielleicht verrückt, aber ich liebe nichts mehr als das Umziehen. Wahrscheinlich würde ich immer so weiter leben, wenn ich allmählich nicht physisch in die Schranken gewiesen werden würde. Irgendwann ist es dann doch zu anstrengend, denn jeder Umzug bedeutet ein Umdenken, ein Einstellen auf den neuen Ort. Dieses pausenlose Umstellen ist heute für uns beide zu belastend geworden. Das Pendeln zwischen unseren Wohnsitzen in Kanada und hier auf Barbados geht gerade noch.

Und letzen Endes denke ich auch heute noch, dass sich der Ort immer wieder ändern kann, aber was wirklich zählt, ist die Community, die Gemeinschaft, der Kontakt zu den Menschen. Heimat ist etwas, das hier drin ist (sie klopft sich auf die Brust), es ist kein physischer Ort.

Wie fandest Du von der Literatur zurück zur Kunst und zu Deinem künstlerischen Stil?

Der Schritt zurück zur Kunst war schon radikal, vielleicht vergleichbar damit, wie ich im Alter von 19 Jahren mit 75 Dollar in der Tasche nach Paris gefahren bin. Vielleicht steckt diese Radikalität in mir.

Als ich Literatur studierte und unterrichtete, stellte ich fest, dass ich gut über Literatur reden konnte. Ich war eine gute Kritikerin. Ein Sprichwort sagt ‚Kritiker sind wie Eunuchen, die wissen wie man’s macht‘. Etwas analysieren zu können, bedeutet nicht, dass man auch gut darin ist, es herzustellen beziehungsweise zu produzieren. Ich konnte einfach nicht gut genug schreiben. Aber dafür malen. Ich stellte fest, dass ich eine bessere Künstlerin als Literatin sein konnte.

Nebenbei ist es in der zeitgenössischen Kunst heute auch viel mehr üblich über die Dinge zu reden, als sie letztlich wirklich zu tun. Ich dagegen kommuniziere eher über meine Bilder. Ich bin sehr froh, wenn sich Gefühle aus meinen Bildern übertragen, wenn Kommunikation stattfindet, ohne dass ich meine Bilder sprachlich zerpflücken muss. Ich mag es, wenn sie für sich wirken, ich kann und will meine Bilder eigentlich nicht erklären. Manchmal rede ich über das Warum, weshalb mich verschiedene Themen bewegen, über die Technik oder wie ich ein Werk erschaffen habe, was philosophisch dahinter steht. Die Motive und Personen in meinen Bildern sind Kreationen meiner Phantasie, angestoßen von Wahrnehmungen in meiner Umgebung.

Kannst Du etwas zu dieser grundsätzlichen Philosophie in Deiner Kunst sagen?

Im Japanischen gibt es ein ästhetisches Konzept namens Wabi-Sabi. Eine der Grundthesen dieser Philosophie lautet, dass nicht die offenkundige Schönheit das Höchste ist, sondern die verhüllte. Die Imperfektion ist die Perfektion. Wenn beispielsweise eine Blüte vom Baum fällt, ist sie nicht mehr die schönste, dennoch ist der Moment, in welchem sie vom Baum fällt, perfekt. Der Moment ist gleich vorbei, er ist vergänglich. Aber der Moment ist dennoch perfekt. Ebenso eine alte Mauer, die zerfällt, sie ist marode. Aber sie ist doch auf ihre Art und für diesen Augenblick perfekt. Ich liebe es diese Momente des Wabi-Sabi einzufangen, das fotografiere ich hin und wieder auch gerne.

Viele meiner Frauen-Portraits wirken imperfekt, ‚beschädigt‘ oder vielleicht treffender auf Englisch ‚damaged‘ (sie ringt sichtbar um das treffende deutsche Wort), sie haben irgendwelche Makel. Darauf wies mich einmal eine Frau hin. Ich antwortete ihr: ‚Haben wir nicht alle irgendwo eine Macke? Sind wir nicht alle irgendwo beschädigt?’ Bei vielen Menschen sieht man es nicht auf den ersten Blick, aber dass heißt nicht, dass diese Makel nicht da sind. Eines der besonderen Anliegen in meiner Kunst ist es, das ‚Beschädigte‘ sichtbar zu machen, denn keiner geht unbeschädigt durchs Leben.


Wie hat sich diese Philosophie in Deiner Mal-Technik über die Jahre niedergeschlagen?

Ich habe ganz zu Beginn mit Aquarell begonnen. Hier muss man sehr genau arbeiten, alles muss perfekt sein. Die Arbeiten haben mich aber nie wirklich bewegt oder berührt. Also hatte ich irgendwann den Impuls, die Aquarelle in der Badewanne abzuwaschen. Danach sah das Bild plötzlich so aus, wie ich es wollte. Heute arbeite ich mit vielen Materialien. Meine Bilder enthalten Holz, Papyrus, Zeitungspapier bis hin zu Teeresten aus einem Teebeutel. Viele meiner Bilder werden im Entstehungsprozess immer wieder verändert oder ich zerstöre sie komplett. Ich male ein Porträt und übermale es sofort oder irgendwann. (Sie deutet auf ein Werk) Unter diesem Bild war mal das Porträt einer Frau mit komplett schwarzem Hintergrund, nun ist der Hintergrund hell. Das bedeutet für mich nicht, dass ich im Prozess ‚Fehler‘ korrigiere. Alles bleibt da, nur anders. Es gibt einen Spruch, der besagt ‚Das Leben hat keinen Radiergummi‘. Es ist mir wichtig, dass jeder Schritt zum Prozess dazu gehört. Ich übermale vieles, aber die Komponenten bleiben. Es ist wie mit dem Leben, wir können die Geschichte nicht ausradieren, wir können nur weitergehen, vielleicht überschreiben, indem wir etwas anders oder besser machen. Ich arbeite in Farbschichten und Collagen, addiere und subtrahiere, bis Komposition und Erzählung ausgewogen sind. Ich liebe dieses Gefühl des Greifbaren, der Körperlichkeit, das Empfinden, wenn ich Farbe auf die Leinwand bringe, Markierungen setze, mir die Hände schmutzig mache.

Und wann ist ein Bild von Dir bei all diesen Änderungen nach Deiner Ansicht dann „fertig“?

Kein Bild ist fertig, das gibt es nicht. Es gibt keinen richtigen Weg, alles ist im Fluss und man ist eigentlich nie wirklich am Ende. Meist sind Ausstellungen dafür verantwortlich, dass ich die Bilder so wie sie sind, abgebe und ausstelle. Aber nicht selten nehme ich sie dann wieder mit in mein Atelier und übermale sie wieder, man nennt das ‚Underpainting‘. In der endgültigen Form spüre ich dann den Geist eines Bildes, der verweilt. Manchmal blicke ich in diesem Prozess auf eine Frau und denke dann beispielsweise, dass ich sie damals sehr traurig gemalt habe, heute dürfte sie etwas mehr lächeln. Dann gehe ich hin und verändere ihr Gesicht, ihre Mimik, ihren Ausdruck, also bin ich so etwas wie eine Art plastischer Chirurg (lacht verschmitzt). Aber manche Bilder gefallen mir natürlich auch genau so wie sie sind. Und letztendlich liegt in jedem Bild auch eine Reflexion meiner eigenen Emotionen und Erzählungen, wodurch im Prinzip auch meistens ein Teil von mir zum Ausdruck kommt.


Portraits von barbadischen Frauen sind ganz zentrale Motive in Deiner Kunst. Welche Bedeutung haben diese Frauen für Dich und für Barbados?

Ich male, was mir am vertrautesten ist - Frauen. Als ich damals in Kanada bei Karl Kronlachner lernte, malten wir fast ausschließlich Frauen, oft auch Frauenakte. Frauen zu malen liegt mir sicher generell deshalb näher. Als ich nach Barbados kam, war ich fasziniert von den Frauen hier. Ich bevorzuge Frauen in kontemplativen Posen, nach innen schauend, zentriert, nachdenklich. Mich inspiriert, ihre Emotionen einzufangen und das Mysterium, das sie umgibt. Die meisten Models sind Menschen aus meinem Leben angelehnt, Frauen, die mir am Herzen liegen.

Ja, wie ist die gesellschaftliche Rolle der Frauen? (nachdenkliche Pause). Die Frau auf Barbados steht auf jeden Fall im Mittelpunkt des Familienlebens. Sie hält die Familie zusammen, kümmert sich um den gesamten Haushalt. Der Mann steht in dieser Hinsicht eher abseits der Familie. Ich bewundere diese Frauen, mit welcher Selbstverständlichkeit sie sich diesen häuslichen Aufgaben hingebungsvoll widmen, sich teilweise aufopfern. Ganz häufig kein einfaches Leben. Mich beeindrucken ihre Ausstrahlung, ihre Würde und ihre Schönheit, die viele dabei verkörpern.

Das Rollenverständnis der Frau auf Barbados ist vergleichbar mit einer ländlichen Form der Geschlechterverteilung. Die Frauen hier sind weniger emanzipiert, auch wenn sich diese Emanzipation in den letzen Jahren vor allem durch die aktuell amtierende Generalgouverneurin Sandra Prunella Mason allmählich ändert und viele Frauen in ihr auch ein Vorbild sehen. Meine Bilder werden oft für Ausstellungen hier auf Barbados gewählt, um etwas über die Stellung der Frau auf der Insel auszusagen und mitzuhelfen, ihre Position zu stärken.

Und dann habe ich noch ein anderes Anliegen. Ich male dunkelhäutige Frauen auch irgendwie aus feministischen Beweggründen. In der westlichen Kunst sind dunkelhäutige und farbige Frauen immer noch unterrepräsentiert. Ich möchte das verändern. Ich möchte die Balance herstellen. Grundsätzlich glaube ich, dass wir Frauen global mehr gemeinsam haben, als uns trennt. Wir sind, wie der Autor Rudyard Kipling einmal sagte, wie ‚Schwestern unter der Haut‘. Wir haben doch alle ähnliche Bedürfnisse und Sehnsüchte, nicht nur nach Essen, Obdach und Liebe, sondern auch nach einem eigenen Raum zum Denken, Träumen, nach Freiräumen innerhalb unserer alltäglichen Realität.

Wie sieht die Künstlerlandschaft auf Barbados im Allgemeinen aus?

Sehr vielfältig. Es gibt Künstler, die von ihrer Kunst nicht leben können, denen sie aber so viel bedeutet, dass sie deshalb nebenher andere Jobs machen, um ihren Lebensunterhalt zu erwirtschaften. Und das ist bei den in den letzten 40 Jahren extrem angestiegenen Lebenshaltungskosten auf Barbados ganz schön hart. Dann gibt es Künstler, die von ihrer Kunst ganz gut leben können und wieder andere, deren ganzes Leben, ihr ganzes Sein einer besonderen Lebensphilosophie folgt. Es gibt einige Rastafarians, die ganz einfach in einem Chattel House (barbadisches Holzhaus) wohnen und sehr minimalistisch leben, die in ihrer Kunst auch spirituell und philosophisch aufgehen. Vermutlich bin ich irgendwo dazwischen.

Welche Verbindungen hast Du selbst zu dieser Kunstlandschaft?

Seit vielen Jahren organisiere ich einmal jährlich die Artist Studio Tours auf Barbados. Zuletzt haben sich 32 Künstler beteiligt. An zwei Wochenenden konnte man diese direkt in ihren Ateliers, in ihren Häusern besuchen und sehen, wie und wo ihre Kunst entsteht. Wegen Corona ist dieses tolle Event leider zuletzt ausgefallen, vielleicht wird es 2023 wieder möglich sein. Bisher ist es eine noch sehr überschaubare Zahl, wenn es organisatorisch nicht so aufwendig wäre, könnte ich ganz schnell weitere 30 bis 40 Künstler aufnehmen.

Wenn ich in den letzten Jahren nicht gemalt habe, dann unterrichtete ich. Die Insel hat mir über die Jahre so viel gegeben, da freue ich mich, etwas zurückzugeben. Seit fast 20 Jahren unterrichte ich hier auf Barbados Kunst und habe vielen Menschen, vor allem auch speziell Frauen, dabei geholfen, ihr künstlerisches Potential zu entfalten. Barbados gebiert so unglaublich viele Künstler, die Insel ist auch in dieser Beziehung sehr besonders. Die Farben und die Menschen animieren förmlich dazu, sich mit Kunst auszudrücken. Die künstlerische Begabung der Bajans kombiniert sich hervorragend mit der lockeren und gechillten Mentalität. Das übernehme und fusioniere ich. Ich sage meinen Schülern immer ‚Es ist nur Farbe, wenn es dir nicht gefällt, mach mehr drauf, wasch es ab, überklebe es‘. Es gibt keine Perfektion, es gibt keinen richtigen oder falschen Weg. Alles ist im Fluss.


Vielen Dank für die Kontaktanbahnung an Gallery of Caribbean Art Speightstown, Barbados.


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