Malediven, Maui, Bora-Bora, Bali - Namen, die wie eine Verheißung klingen. Inseln, die wegen Ihrer Traumstrände weltweit als der Inbegriff des Paradies gelten.
Bali gilt darüber hinaus seit Urzeiten als die Insel der Götter und geniesst diesen Ruf noch heute, da sich die fast 5 Millionen Einwohner eine zutiefst spirituelle, einzigartige und friedvolle Religion und Kultur bewahrt haben.
Andererseits kursieren fast täglich Nachrichten durch alle Medien, dass sich auf und um Bali Erd- und Seebeben häufen mit verheerenden Tsunamis. Der das Inselbild prägende Mount Agung macht seinem Ruf als aktiver Vulkan regelmässig Ehre, zuletzt 2018 mit fast fünf Kilometer hohen Eruptionen. Ganz aktuell erscheinen in sozialen Medien unter dem Stichwort Bali fast nur noch Bilder und Videos von Müll verseuchten Stränden und von Tauchern, die sich im Wasser ihren Weg durch eine Wolke an Plastikmüll bahnen müssen. Und zu guter Letzt scheinen 5 Millionen Bali-Touristen pro Jahr - also mehr als die Insel Einwohner hat - die Hoffnung auf den einsamen Strand endgültig zu zerstören.
Was kann da noch dran sein am Traum Bali?
Mehr als man denkt, wenn man mit realistischen Erwartungen kommt und die folgenden Fakten kennt.
KULTUR
Innerhalb Indonesiens, dem Staat mit der größten muslimischen Bevölkerung weltweit, geniesst Bali eine Sonderstellung. Die meisten Balinesen bekennen sich zur Hindu-Dharma-Religion, der ganz spezifisch balinesischen Glaubensform des Hinduismus. Religiöse Riten und Feste begleiten die Menschen von der Geburt bis zum Tod und über den Tod hinaus. Sie sind Grundlage des Zusammenhalts von Familie und jeder Form von Lebensgemeinschaft. Religiöse Riten ordnen das Familienleben und sind die ethischen Leitlinien einer Dorfgemeinschaft, ja des ganzen balinesischen Volkes. Feiertage, persönliche Anlässe und allgemeine Versammlungen werden stets von einer Tempelzeremonie eingeleitet, weshalb Bali auch zurecht die „Insel der Tausend Tempel“ genannt wird. Meist sind solche Dorf-Tempel aufwendig gestaltet, selbst in abgelegenen Regionen, und stehen im gestalterischen Aufwand den bedeutenden, zentralen und berühmten Tempeln der Insel kaum nach. Dazu hat jedes Haus meist mehrere eigene Tempel und an markanten Punkten (Straßenkreuzungen, Ortseinfahrten, Banyan-Bäume etc.) gibt es Kleintempel oder zumindest einen Opferstock, der im Extremfall ein einfacher Stein sein kann.
Auch im täglichen Leben sind die Riten stets präsent. Dazu gehört die traditionelle Kleidung, die Männer, Frauen und Kinder aus echter Überzeugung anlegen und nicht als touristische Show-Einlage.
Dennoch kann man gerade auf Bali unter dem Einfluss des Tourismus mit dem steten Kontakt zu fremden Kulturen und durch den Zugriff auf weltweite Medien ein Aufweichen traditionellen Verhaltens beobachten (eher weniger verursacht durch die Trink-Exzesse mancher australischer Männer oder das String-Tanga-Outfit bevorzugt osteuropäischer Frauen). Während auf den Nachbarinseln noch strenge muslimische Gesetze gelten, beginnt sich auf Bali zum Beispiel ganz allmählich ein emanzipierteres Frauenbild zu entwickeln, ein Aufweichen des Jahrhunderte alten Patriarchats wie es sonst sicherlich nur in Großstädten wie Jakarta präsent ist. Frauen machen Business, gründen Start-ups, brechen traditionelle Kleiderordnungen auf und treffen sich in selbstbewussten Gesprächsgruppen.
LANDSCHAFT
Mit ihrer abwechslungsreichen Landschaft aus Hügeln und Bergen, schroffen Küsten und Sandstränden, üppigen Reisterrassen und kargen vulkanischen Hängen bietet die Insel Bali jedem Besucher eine malerische und farbenfrohe Kulisse. Natürlich hat Bali schöne Strände, die mal vulkanisch schwarz, mal feinsandig gelb sein können, aber man findet hier mit Sicherheit nicht die schönsten Strände der Welt. Wer alleine deswegen nach Bali kommt, wird eher enttäuscht werden. Man sollte die Insel deshalb auf keinen Fall auf ihre Strände reduzieren, denn dafür bietet sie viel zu viele andere landschaftliche Facetten. Auch wenn die Zersiedelung vieler Reisterrassen-Gebiete ein umkämpftes politisches Thema ist, ist das üppige tiefe Grün der Terrassen voller erntebereiter Reispflanzen im Wechsel mit urwaldartigen Regenwald-Abschnitten immer wieder aufs Neue atemberaubend.
Der höchste Berg der Insel, der knapp über 3.000 Meter hohe Mount Agung, verhüllt sich zwar oft in Wolken, ist aber unbestreitbar der landschaftliche Mittelpunkt der Insel. Trekking-Touren auf den Gipfel zum Sonnenaufgang gehören zu den Attraktionen. Der Vulkan liegt auf dem pazifischen Feuerring und gibt auch in ruhigen Phasen gerne einmal Lebenszeichen in Form kleiner Rauchwolken von sich. Die Balinesen schätzen und respektieren den Gott des Vulkans und leben mit ihm. Bis in große Höhe sieht man die Ansiedlungen den Hang hinauf. Die Menschen leben auch mit den gelegentlichen Ausbrüchen, die von einem professionellen Team an Wissenschaftlern engmaschig überwacht und vorhergesagt werden. Auf der 5.800 Quadratkilometer großen Insel werden in solchen Zeiten Sicherheitszonen von 5 bis 15 km um den Vulkan eingerichtet. Der internationale Flughafen Bali’s in Denpasar liegt 80 km vom Vulkan entfernt. Flugausfälle waren beim Ausbruch von 2018 in einer kurzen Phase mit ungünstiger Windrichtung zu verzeichnen. Das Leben auf der gesamten übrigen Insel geht in diesen Zeiten seinen gewohnten Gang.
Im Gegensatz zu anderen Inseln Indonesiens ist Bali von Tsunamis nach Erd- oder Seebeben nur extrem wenig bedroht. Vor allem im Osten der Insel wirken vorgelagerte andere Inseln schützend. Kleinere Beben sind gelegentlich spürbar, aber in der Regel glücklicherweise harmlos. Ausnahmen gab es in den letzten Jahren leider auf Nachbarinseln wie Lombok. Gerne nützen die Medien die Bekanntheit Balis in so einem Fall um Nachrichten reisserischer zu machen. Zum Beispiel bezog sich im Jahr 2018 die Schlagzeile „Schweres Erdbeben bei Bali“ auf die Insel Sulawesi, die de facto weit ab (etwa 1.500 km nördlich) von Bali liegt.
KULINARIK
Leckere Speisen zu einem äusserst günstigen Preis - auch das ist ein Kennzeichen Bali’s. Auf dieser Insel wird jedes Genießer-Herz höher schlagen.
Die Auswahl beginnt bei einem oft von balinesischen Familien betrieben kleinen Lokal an der Strasse, einem sogenannten Warung, und geht auf der kulinarischen Skala bis zum hochklassigen Fine Dining in einer Experimentalküche - natürlich meist mit lokalen Produkten.
Die Speisen im Warung werden oft nur auf einem Bananenblatt serviert, auf Wunsch mit Löffel und/oder Gabel. Warungs sollte man allerdings sehr kritisch auswählen bzw. auf zuverlässige Empfehlung, da die Lagerung und Zubereitung der Ingredienzien nicht immer mit einem westlichen Verdauungstrakt kompatibel sind.
Durchgehend sind Vegetarier und Veganer auf Bali bestens aufgehoben. Da Fleisch oftmals sehr teuer ist, ist es auf Bali nicht unüblich, bei den alltäglichen Mahlzeiten auf Fleisch zu verzichten. Dazu kommt, dass die meisten Currys ganz vegan mit Kokosmilch zubereitet werden.
Hinzu kommt eine riesige Auswahl an exotischen Früchten: Mangos, Papayas, Bananen in allen Größen, Mangosteen und Durian, eine käsig riechende Stink-Frucht, auf die viele Indonesier schwören.
Reis ist fast immer und überall die Basis eines jeden Gerichts (Nasi = gekochter Reis). Also ist ein Nasi-Gericht ein Muss, egal ob als gemischter Reis (Nasi Campur), als Reis mit Huhn (Nasi Ayam) oder als gebratener Reis (Nasi Goreng). Äusserst beliebt sind auch Grillspieße (Sate oder Satay). Es gibt sie in unendlichen Spieß-Variationen, zum Beispiel Huhn mit Erdnusssauce, mit Tofu, Fisch oder Lammfleisch. Alleine den Sate-Meister am Grill zu beobachten, ist eine Augenweide.
Ein Klassiker ist Gado Gado, ein leckerer Salat aus Gemüse, Sprossen – manchmal Kartoffeln und Eiern – Tofu, frittierten Sojabohnen und Erdnusssoße, der zu den fünf Nationalgerichten Indonesiens gehört.
Hartnäckig halten sich Gerüchte, dass in manchen Gegenden Bali’s gegrillte oder frittierte Riesenfledermäuse, frittierte Libellen, Cocktail-Spießchen aus Sago-Würmern und Bienenlarven im Salat als Delikatesse gereicht werden. Sehr bedürftige und deshalb zu allem bereite Männer sollen angeblich auf Ziegen-Genitalien oder Kobra-Blut als Aphrodisiakum schwören.
Wie auch immer - ein Kochkurs ist auf Bali immer eine spannende und bereichernde Erfahrung und deshalb eine echte Empfehlung.
TOURISMUS UND ÖKOLOGIE
15.000 Touristen landen pro Tag im internationalen Flughafen Denpasar auf Bali. Ein zweiter Flughafen an der Nordküste ist in Planung. Die touristische Infrastruktur ist in den letzten Jahren mit gewachsen, allerdings vor allem in Form immer neuer Hotels. Für den Balinesen ist der traditionelle Beruf des Fischers schon lange nicht mehr attraktiv, sondern allenfalls noch Hobby für den Hausgebrauch. Man arbeitet in Hotels und Restaurants oder kann sich im besten Fall irgendwann sogar einen Kleinbus leisten und wird "Driver". Als Reiseführer oder Fahrer Touristen zu betreuen, ist das Traumziel der meisten balinesischen Männer. Das wiederum führt dazu, dass immer mehr Balinesen vom Motorroller auf das Auto umsteigen und täglich zur Verstopfung der Hauptverkehrsstrecken in und um Denpasar oder auf den Nord-Süd-Achsen beitragen. Leider ist das Bewusstsein für diese fatale Entwicklung bei den Entscheidungsträgern (noch) nicht vorhanden. Gedacht wird nur quantitativ in jährlichen Steigerungsraten und nicht qualitativ in Bewahrung des Schmuckstücks Bali.
Schon mehr Bewusstsein scheint sich in Sachen Umweltverschmutzung durch Plastik-Müll zu entwickeln, in erster Linie durch die internationale Berichterstattung und die spürbaren Echos der Touristen. Allerdings ist es unfassbar, dass viele westliche Nationen (auch Deutschland), die sich über das Plastik-Problem in Asien echauffieren, Jahr um Jahr hunderte Tonnen Plastik-Müll nach Indonesien exportieren und damit massiv an dessen Verursachung teilhaben. Korruption in den entsprechenden Regierungskreisen tut ihr Übriges. Da ist es eine Wohltat mit anzuschauen, wie Initiativen junger Indonesier (wie z.B. Trash Heros und Bye Bye Plastic Bags) mit viel Überzeugung und Engagement mehr für Ihr Land und ihre Insel Bali tun als ihre Eltern. Alles zusammen trägt erfreulicherweise erste Früchte. Viele Strände zeigen eine Umkehr des Trends.
REGIONEN-ÜBERBLICK
WESTEN. Wenn man Party und quirliges Urlaubsfeeling sucht, ist man im Süd-Westen in Kuta, Seminyak, Canggu und Legian richtig. Sehr stark vertreten sind in dieser Region vorzugsweise junge Reisende aus Australien und vielen westlichen Ländern. Das kulturell-traditionelle Bali ist hier nur noch sehr eingeschränkt vorzufinden. Vor allem bei Wellenreitern ist die Westküste mit ihrer oft starken Brandung sehr beliebt. Nicht durch Zufall werden deshalb hier auch viele Surfcamps angeboten. Da Wellen und Strömungen auf der Westseite viel intensiver auftreten, sind die Strände durch Brandung und Windrichtung phasenweise etwas stärker Müll belastet. In Canggu und nördlich davon versammelt sich ausserdem die Hautevolee der Expads hier auf der Insel, weshalb es in dieser Gegend auch das ein oder andere Luxus-Haus zu mieten gibt.
NORDEN. Das natürlichste Bali findet man im Nordosten und Norden rund um Lovina und Singaraja, der früheren Hauptstadt Balis. Natürlich hat auch hier das städtische Leben Einzug gehalten, aber schon wenig abseits finden sich Reisterrassen, dichter Regenwald, versteckte Tempel, rauschende Wasserfälle und noch recht ursprüngliche Dörfer. Ein Hike durch den Regenwald ist ein ganz besonderes Erlebnis (zum Beispiel zum Mount Batukaru), ebenso der Besuch des Lake Tamblingan und des Lake Banyan.
INSELMITTE. Sehr beeindruckend ist auch der Kern der Insel. Ubud ist hier der Anlaufpunkt für die meisten Touristen. Mitten zwischen Regenwald und Reisterrassen gelegen kann man von hier aus gut Radtouren machen und Wandern. Ubud ist auch bekannt für die alternative, spirituelle Szene einschließlich Yoga, Massage, Heiler etc. Aber auch für Bildhauerei, Töpfern und Malerei. Leider ist "Ubud-City" je nach Saison sehr überlaufen. Also besser etwas abseits bleiben.
SÜDOSTEN. Wenn man Ruhe, etwas mehr Ursprünglichkeit, meist sauberere Strände und Erholung sucht, ist der Südosten zwischen Ahmed und Sanur geeignet. Der Wellengang ist hier meist gemässigt. Dafür sorgen die häufig vorgelagerten Riffs, die auch viele Taucher anziehen. Der Strand von Padang Bay sowie der Blue Lagoon Beach und der White Sand Beach galten lange als die schönsten Strände der Insel, haben jedoch durch die Erwähnung in allen Reiseführern und durch Umweltsünden sehr gelitten. Mit einem Mietroller die enge und kurvenreiche Küstenstrasse zwischen Ahmed und Jasri entlang zu fahren, ist ein echtes Highlight.
NUSA DUA. Die Halb-Insel Nusa Dua im Süden Balis hat in den letzten Jahren die rasanteste Entwicklung genommen. Hier sind in wenigen Jahren unzählige hochklassige Hotels oft internationaler Ketten entstanden. Hierdurch ist Nusa Dua etwas zur Enklave der Reichen und Schönen geworden, aber auch Zentrum des aufkommenden chinesischen Tourismus. Aber ohne Zweifel hat Nusa Dua seine Reize mit kleinen Buchten zwischen steil abfallenden Klippen. Der hoch auf einer Klippe liegende Uluwatu-Tempel ist ein weiteres touristisches Highlight Balis.
BESTE REISEZEIT
Im meteorologischen Mittel beginnt die Regenzeit auf Bali Mitte/Ende November und dauert in der Regel bis Mitte/Ende März. Die Regenfälle treten bevorzugt in der Inselmitte und im Norden Bali auf, also im bergigen Gelände. Der Niederschlag dauert manchmal nur Minuten oder 1-2 Stunden, sehr selten 2-3 Tage. Allerdings muss an dieser Stelle ein grosses Aber kommen. Wie bei so mancher klimatischer Veränderung weltweit ist auch auf die Regenzeit kein Verlass mehr. In manchen Jahren regnet es auch in der Regenzeit wochenlang gar nicht und dafür im niederschlagsarmen Juni oder Juli oder zu ganz anderen Zeiten. Die Temperaturen bewegen sich fast das ganze Jahr zwischen 27 und 32 Grad am Tag und 22 bis 26 Grad in der Nacht bei konstant hoher Luftfeuchtigkeit. Eine ideale Reisezeit gibt es somit für Bali eigentlich nicht. Je nach eigenem Gusto ist Bali ein Ganzjahresziel. Mittel- und Nordeuropäer bevorzugen oft die Monate Juni bis September, da in dieser Zeit ein konstanter (manchmal sogar kühler) Wind die gefühlte Temperatur deutlich niedriger empfinden lässt.
RESÜMEE
Bali ist anders - anders als alles andere auf der Welt und anders als es sich die meisten vorstellen. Durch seine bis heute authentisch gelebte Kultur ist Bali global unique. Wer davon noch etwas mitbekommen möchte, sollte Bali unbedingt möglichst bald auf die Reise-Bucket-Liste nehmen.
Wer jedoch einzig und allein nach den schönsten Stränden weltweit sucht, sich eine Palmen gesäumte Malediven-Insel vorstellt und nur deshalb nach Bali reisen möchte, sollte es lieber sein lassen. Es gibt natürlich auch schöne Strände, aber nur deshalb nach Bali zu kommen, wird Enttäuschungen wecken.
Wer sich jedoch mit Neugier, offenen Sinnen und vorurteilsfreiem Geist („open minded“) auf Bali einlässt, wird vom Gesamtpaket der tropischen Trauminsel Bali nach wie vor begeistert sein.
EIN PAAR PRAKTISCHE TIPPS
VISUM. Deutsche Staatsangehörige können mit ihrem gültigen Reisepass je nach Zweck, Reiseroute und Dauer des Aufenthaltes in Indonesien entweder bei Einreise ein „Visa on Arrival“ erhalten oder vor Einreise nach Indonesien bei der zuständigen Auslandsvertretung der Republik Indonesien ein Visum beantragen. Seit dem 14. Februar 2024 wird eine Tourismusgebühr von Reisenden nach Bali erhoben. Die Gebühr von 150.000 IDR pro Person (ca. 10 EUR) kann bereits vor Reiseantritt nach Bali zur Vermeidung zusätzlicher Wartezeiten am Flughafen/Hafen, über das Portal „Love Bali“ bargeldlos gezahlt werden. (Stand April 2024, aktuelle Updates auf der Seite des Auswärtigen Amts).
SPRACHE. Die Sprache der Einheimischen ist Basa Bali oder Bahasa Indonesia, eine sehr fremdartige, aber relativ leicht zu erlernende Sprache. Englisch ist durch den Tourismus sehr verbreitet.
ZAHLUNGSMITTEL. Die gängigen internationalen Kreditkarten werden fast überall auf der Insel akzeptiert. An den weit verbreiteten ATMs kann man damit Bargeld erhalten. Die lokale Währung ist die indonesische Rupiah, wobei die Summen anfangs gewöhnungsbedürftig sind (aktuell sind 100 Euro etwa 1,5 Millionen IDR).
REISEMEDIZIN. Die medizinische Versorgung auf Bali hat sich in und um Denpasar in den letzten Jahren verbessert. Krankenhäuser wie das BIMC und das Siloam erreichen durchaus ein internationales Niveau. Die mitteleuropäischen Basis-Impfungen sollten aktuell sein, am besten erweitert um Impfungen gegen Hepatitis A und B, je nach Ermessen auch gegen Japanische Encephalitis. Dengue ist auf der Insel weit verbreitet und wird durch Mückenstich übertragen, etwas weniger häufig tritt Chikungunya auf. Es gibt gegen beide bislang keine Impfungen, sondern nur einen intensiven Mosquito-Schutz als Vorbeugung. Tollwut kommt bei Tieren (Hunde, Katzen, Fledermäuse) ebenfalls noch relativ häufig vor (vor allem in ländlichen Gebieten), sodass in Anbetracht der vielen frei herumlaufenden Hunde eine Impfung im Vorfeld erwogen werden sollte. All diese Empfehlungen sind unverbindlich und sollten Gegenstand eines Gesprächs mit dem Hausarzt sein. In jedem Fall sollte auf eine ausreichende Hygiene geachtet werden, das heisst: Flüssigkeit nur aus original verpackten Flaschen, extreme Vorsicht bei unklarer Zubereitung von Speisen vor allem an Strassenständen. Der sogenannte „Bali belly“ ist die häufigste Magen-Darm-Erkrankung unter Touristen.
FORTBEWEGUNG. Taxis sind sehr günstig, jedoch sollte man auf die Nutzung des Taxometers bestehen und sich nicht auf einen frei verhandelten Preis einlassen - man zieht immer den Kürzeren. Uber hat den indonesischen Markt wieder verlassen, Grab und Go-Jek sind die lokalen Beförderungsdienste, die nach dem gleichen Prinzip funktionieren. Mietwagen sind relativ günstig zu haben, jedoch muss man sich erst einmal an die einheimische Fahrweise und die eher undurchsichtigen Verkehrsregeln gewöhnen - fast alles ist erlaubt. Nur unwesentlich teurer ist die Buchung eines Fahrzeugs mit Fahrer, was ein sehr entspanntes Reisen garantiert. Solche Driver stehen fast an jeder Ecke oder können über das Hotel gebucht werden. Eine besondere Erfahrung ist es, die Insel mit dem Mietroller in Eigenregie zu entdecken. Auch da muss man sich etwas an den scheinbar ungeordneten und regellosen Verkehr gewöhnen. Aber als Roller-Fahrer ist man schon fast ein Einheimischer und hat bei den Ausflügen auf der Insel eine ganz eigene Nähe zu den Menschen und der wunderbaren Landschaft.
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